Das Gefühl, eine geniale Idee zu haben, ist wunderbar. Doch wie ein altes Sprichwort sagt: Ideen machen nicht reich. Es ist die Umsetzung, die zählt. Selbst die brillanteste Idee wird langsam, mühsam und voller Hindernisse umgesetzt, wenn nicht das gesamte Team darauf eingestellt ist, sie zu verwirklichen. Studien zeigen, dass Unternehmen erfolgreicher sind, wenn sie nutzerzentriertes Design nicht als isolierte Aufgabe betrachten, sondern zur Aufgabe aller Mitarbeiter machen. Dieses Kapitel konzentriert sich darauf, wie Teams strukturiert, Innovationsvorhaben im gesamten Unternehmen integriert und Kompetenzen optimal aufgebaut werden können.
Aus unserer Erfahrung wissen wir: Projekte scheitern nicht an der Idee und selten am Budget, sondern häufig an Unsicherheiten und Defiziten in der Zusammenarbeit. Unterschiedliche Teamzusammensetzungen auf Kundenseite haben uns immer wieder gezeigt, dass eine co-kreative und kollaborative Arbeitsweise ein vielversprechender Ansatz für den Erfolg von Innovation ist.
Funktionsübergreifende Teams sind ein entscheidender Faktor, um Arbeitsabläufe wirksam zu gestalten und Kosten, Zeit und Frustration zu sparen. Teammitglieder können bereits während der Arbeit Fehler beheben, weil sie nicht erst warten müssen, bis ein Zwischenstand oder fertiges Produkt vorliegt, das sie beispielsweise mit ihren Marketing-, Rechts- und Vertriebsteams teilen können. So wird die Machbarkeit, sowohl technisch als auch organisatorisch, von Anfang an gewahrt.
TIPP 01: BILDUNG VON TEAMS MIT KLAREN ROLLEN UND VERANTWORTLICHKEITEN
Transparenz und Flexibilität als Handlungsgrundlage
Es ist entscheidend, dass Teams klare Rollen und Verantwortlichkeiten definieren, um Innovationsherausforderungen erfolgreich anzugehen. Statt sich auf starre Positionsbezeichnungen zu verlassen, sollten Rollen transparent festgelegt und zugewiesen werden. Jede Rolle sollte spezifische Verantwortungsbereiche haben, um sicherzustellen, dass nichts übersehen wird, insbesondere bei Entscheidungen und Genehmigungen. Dabei sollten Rollenzuweisungen nicht als in Stein gemeißelt betrachtet werden, sondern genügend Flexibilität bieten, um sich im Laufe der Zeit weiterzuentwickeln.
TIPP 02: FORMALISIERUNG DES FEEDBACKS IM TEAM
Früherkennung von Problemen für eine effektive Zusammenarbeit
Eine gute Feedback-Kultur ist entscheidend für den Erfolg jedes Innovationsprojekts. Besonders in funktionsübergreifenden Teams ist es wichtig, Probleme frühzeitig zu erkennen. Ob es um das Gefühl geht, dass Ideen nicht genug gehört werden oder das Projekt droht, aus dem Ruder zu laufen – regelmäßiges Feedback ermöglicht es allen Beteiligten, ihre Meinungen zum Stand der Dinge zu äußern, unabhängig vom eigentlichen Produkt.
TIPP 03: NUTZUNG DER "TEAM CANVAS"-METHODE
Gemeinsames Verständnis und klare Ziele von Anfang an
Die "Team Canvas"-Methode ermöglicht es, die unterschiedlichen Erwartungen und Verantwortlichkeiten der Projektbeteiligten transparent zu machen. Durch einen gemeinsamen Workshop zu Beginn des Projekts werden alle Beteiligten zusammengebracht, um ihre Vorstellungen von Abläufen, Verantwortlichkeiten und Zielen zu diskutieren und in ein konkretes Team-Setup zu überführen.
TIPP 04: GEZIELTE NUTZUNG EXTERNER EXPERTISE FÜR SOFORTIGE WIRKUNG
Frische Impulse und effektive Unterstützung für den Projekterfolg
Der Einsatz externer Experten kann sofortige Wirkung erzielen und die Entwicklung interner Kompetenzen beschleunigen. Externe Experten können Teams anleiten, Wissen vermitteln und operative Aufgaben übernehmen, was frischen Wind in das Projektteam bringt und sicherstellt, dass die richtigen Schritte unternommen werden, um den Projektfortschritt zu gewährleisten.
TIPP 05: ETABLIERUNG EINER KULTUR DES WISSENSAUSTAUSCHS UND GEMEINSAMEN LERNENS
Förderung von kontinuierlicher Weiterbildung und Zusammenarbeit
Eine Kultur des Wissensaustauschs und gemeinsamen Lernens trägt zum Erfolg von Unternehmen bei, indem sie den Austausch von Erfahrungen und Wissen fördert. Unternehmen, die eine starke Lernkultur haben und kontinuierliche Weiterbildung wertschätzen, sind erfolgreicher. Diese Kultur fördert nicht nur die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter, sondern stärkt auch die Zusammenarbeit und das Engagement im Unternehmen.
Ebenfalls wichtig: Etwa 70 % der Arbeitnehmenden geben an, dass freundschaftliche Beziehungen am Arbeitsplatz der wichtigste Faktor für ein glückliches Arbeitsleben sind.* Eine stärkere Zusammenarbeit im Unternehmen kann Mitarbeitenden also auch auf individueller Ebene dienen: Sie bietet mehr Gelegenheiten, Freundschaften innerhalb der Firma aufzubauen. Fakt ist: Je glücklicher und engagierter ein Arbeitnehmender ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Person abwandert. Die Senkung der Fluktuationsrate ist dabei ein echtes Geschäftsargument: Einigen Studien zufolge kostet jeder Abgang von Mitarbeitenden ein Unternehmen durchschnittlich sechs bis neun Monatsgehälter.
*Quelle: Studie Befragung unter Arbeitnehmer 2022 | Capterra | https://www.capterra.com.de/blog/3056/einflussfaktoren-arbeitszufriedenheit